MSCI, der Wall-Street-Riese im Bereich Finanzindizes, schmiedet einen Plan, der Bitcoin-Treasury-Unternehmen ins Schwitzen bringt.
Die Idee? Unternehmen rauswerfen, deren Bitcoin-Bestand mehr als die Hälfte ihrer Vermögenswerte ausmacht. Dramatische Aufregung und Chaos in der Kryptoszene sind vorprogrammiert.
Ist MSCI der Türsteher gegen Bitcoin-lastige Unternehmen?
Hier kommt Matt Cole ins Spiel, CEO von Strive, dem an der Nasdaq gelisteten Bitcoin-Treasury-Unternehmen, das weltweit auf Platz 14 rangiert. Er ist direkt zu MSCI marschiert und hat mit einem Brief wie mit einer Rebellenflagge gewunken.
Seine Botschaft? Der Markt soll entscheiden, wer dazugehört und wer nicht, anstatt dass MSCI als Türsteher auftritt und Bitcoin-Fans aus ihren prestigeträchtigen Indizes wirft.
Der Streitpunkt ist folgender: Schließt man diese Bitcoin-lastigen Unternehmen aus, verlieren Investoren den Zugang zu einigen der am schnellsten wachsenden Sektoren – ganz zu schweigen von einem Stück reiner Krypto-Magie.
JPMorgan hat gewarnt, dass Strategy, ein großes Bitcoin-Treasury-Unternehmen, das es sich im MSCI World Index gemütlich gemacht hat, ein Risiko von 2,8 Milliarden Dollar eingeht, falls diese Blacklist umgesetzt wird.
Michael Saylor, Vorsitzender von Strategy, ist bereits im Gespräch mit MSCI, um herauszufinden, wie dieses Chaos passieren könnte, ohne dass Investoren zu Kollateralschäden werden.
Bitcoin-Structured-Finance-Produkte
Jetzt wird es richtig interessant, denn laut Cole sind Bitcoin-Miner wie MARA Holdings, Riot Platforms und Hut 8 nicht nur digitale Goldgräber. Sie etablieren sich als Machtfaktoren für den boomenden KI-Sektor.
Da KI nach Strom lechzt wie ein Teenager nach Energydrinks, haben diese Miner einen strategischen Vorteil.
Selbst wenn die KI-Gewinne steigen, bleibt Bitcoin im Tresor eingeschlossen. Das Entfernen dieser Bitcoin-Halter schneidet den Geldfluss aus einem der explosivsten Wirtschaftszweige ab.
Und das ist noch nicht alles. Unternehmen wie Strategy und Metaplanet mischen Bitcoin-Structured-Finance-Produkte, ähnlich den berühmten Structured Notes von Wall Street, aber mit einem Krypto-Twist.
Das bedeutet, dass Banken wie JP Morgan, Morgan Stanley und Goldman Sachs im selben Sandkasten spielen.
Bitcoin-Unternehmen zu bestrafen, fühlt sich an, als würde man den innovativsten Akteuren der Krypto-Finanzwelt Fußfesseln anlegen.
Unternehmen mit hybriden Beständen
Matt Cole wirft ein weiteres Problem auf: Die Aufnahme in den Index auf einer so volatilen Anlage wie Bitcoin zu basieren, bedeutet, dass Aktien ständig in und aus dem Index rotieren.
Es ist, als würde man versuchen, Rauch zu fangen. Stellen Sie sich vor, wie Unternehmen flackern und aus den MSCI-Listings heraus- und hineinspringen – Chaos für Manager und Investoren gleichermaßen.
Außerdem gehen Nuancen verloren. Trump Media & Technology Group, bekannt für den zehntgrößten öffentlichen Bitcoin-Treasury, ist bei MSCI kaum aufgefallen, da ihr Bitcoin-Bestand zwischen Spot-Coins, Derivaten und ETFs aufgeteilt ist.
Was ist mit Unternehmen mit hybriden Beständen? Cole sagt, deren Ausschluss sei nicht so einfach.
Strive möchte, dass MSCI einen separaten „ex-digital asset treasury“-Index erstellt.
So können nervöse Investoren Bitcoin-lastige Unternehmen meiden, ohne das Krypto-Kind mit dem Bade auszuschütten.
In der Zwischenzeit können diejenigen, die bereit sind, die volle Krypto-Welle zu reiten, weiterhin die Standardindizes nutzen. Klingt nach einer praktikablen Option.
Kryptowährungs- und Web3-Experte, Gründer von Kriptoworld
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Mit jahrelanger Erfahrung in der Berichterstattung über den Blockchain-Bereich liefert András fundierte Berichte über DeFi, Tokenisierung, Altcoins und Krypto-Regulierungen, die die digitale Wirtschaft prägen.



