Analyse der fünf Gewinnerprojekte des neuesten Solana x402 Hackathons
Der diesjährige Solana x402 Hackathon präsentierte innovative Anwendungen wie KI-gestützte autonome Zahlungen, modellbasierten Handel und IoT-Ökonomie, was auf neue Richtungen für Geschäftsmodelle auf der Blockchain hindeutet.
Originaltitel: „Solana x402 Hackathon abgeschlossen: Fünf innovative Projekte stechen hervor“
Originalautor: jk, Odaily
Der zweiwöchige Solana x402 Hackathon wurde im November erfolgreich abgeschlossen, und die Organisatoren haben am 25. November offiziell die Gewinner der Hauptkategorien bekannt gegeben. Dieser Remote-Hackathon zog die leidenschaftliche Teilnahme von Entwicklern aus aller Welt an und erhielt letztlich über 400 Projekteinsendungen. Das zuvor heiß diskutierte AI-Zahlungsprotokoll x402 ist ein von Coinbase entwickeltes, internet-natives Zahlungsprotokoll, dessen Ziel es ist, dass AI-Programme Online-Zahlungen eigenständig wie Menschen durchführen können. Die Vision ist, dass dein AI-Assistent nicht nur Informationen für dich recherchiert, sondern auch eigenständig Daten kauft, Dienste abonniert – und all das wird automatisch auf der Blockchain abgewickelt.
Der Hackathon umfasste fünf Wettbewerbskategorien, wobei jede Kategorie mit einem Hauptpreis von bis zu 20.000 US-Dollar dotiert war. Im Folgenden stellt Odaily die fünf Gewinnerprojekte und ihre Innovationen vor.
Intelligence Cubed (i³): AI-Modelle wie Aktien handeln
Intelligence Cubed hat eine interessante Plattform geschaffen, die man sich als „AI-Modell-Version von Taobao + Aktienmarkt“ vorstellen kann. Auf dieser Plattform können AI-Modelle nicht nur genutzt, sondern auch gekauft, verkauft und als Investment gehandelt werden.
Stell dir folgendes Szenario vor: Du bist Entwickler eines AI-Modells und hast viel Zeit in das Training eines leistungsstarken Bilderkennungsmodells investiert. Im traditionellen Modell müsstest du Server aufsetzen, Zahlungen abwickeln und Nutzer verwalten. Auf der i³-Plattform musst du nur dein Modell hochladen und den Preis pro Nutzung festlegen (z. B. 0,01 US-Dollar), und die Plattform übernimmt den Rest automatisch.
Besonders spannend ist das Konzept der „Tokenisierung von Modellen“, das i³ einführt. Entwickler können über ein IMO (Initial Model Offering, ähnlich wie ein IPO bei Aktien) die Eigentumsrechte an ihrem Modell in Anteile aufteilen und verkaufen. Investoren, die Modell-Token kaufen, erhalten anteilig Einnahmen, wenn das Modell genutzt und bezahlt wird. Wird auf Basis deines Modells eine verbesserte Version erstellt, erhält dein Originalmodell automatisch „Royalties“. Das Projekt führt zudem das Konzept des „Open-Source-Schwellenwerts“ ein: Sobald mehr als 51 % der Eigentumsanteile eines Modells in öffentlicher Hand sind, wird das Modell automatisch Open Source, um die Verbreitung und Weiterentwicklung zu beschleunigen.
Technisch ist i³ tief in das x402-Zahlungsprotokoll integriert. Jedes Mal, wenn ein Nutzer ein AI-Modell aufrufen möchte, generiert das System eine Zahlungsanfrage und zeigt den zu zahlenden USDC-Betrag an. Nach Bestätigung der Zahlung über die Phantom Wallet wird die Transaktion auf der Solana-Blockchain validiert – der gesamte Vorgang dauert nur wenige Sekunden. Erst nach Zahlungsbestätigung beginnt das AI-Modell mit der Arbeit und liefert das Ergebnis zurück. Die Plattform bietet zudem einen visuellen Workflow-Editor, mit dem Nutzer mehrere AI-Modelle wie Bausteine verknüpfen und komplexe Prozesse erstellen können – die Kosten jedes Schrittes sind dabei klar ersichtlich.
PlaiPin (Solana ESP32 Native x402): IoT-Geräte lernen, selbst zu bezahlen
Was PlaiPin macht, klingt fast nach Science-Fiction: Sie ermöglichen es einem nur wenige Dollar teuren Mikrochip (ESP32), eigenständig eine Wallet zu verwalten und Zahlungen durchzuführen. Was bedeutet das?
Stell dir vor, du hast einen intelligenten Temperatursensor, der täglich Daten sammelt. Traditionell sendet der Sensor die Daten an einen Cloud-Server, und ein Mensch entscheidet, ob die Daten verkauft werden. Mit dieser Technologie kann der Sensor selbst zum „Händler“ werden: Er erkennt eigenständig, wann seine Daten wertvoll sind, kontaktiert Käufer, kassiert Zahlungen und speichert das Geld in seiner eigenen Blockchain-Wallet.
Oder: Dein smarter Kühlschrank erkennt, dass er einen AI-Service zur Optimierung der Temperaturregelung benötigt, und bezahlt eigenständig 0,001 US-Dollar für diesen Service – ganz ohne menschliches Zutun. Oder dein Saugroboter stößt beim Reinigen auf schwieriges Terrain und kauft sich selbstständig einen Aufruf für einen fortschrittlichen Navigationsalgorithmus.
Technisch besteht der Durchbruch darin, eine vollständige Blockchain-Wallet und Zahlungsfähigkeit in einen kleinen Chip zu integrieren. Der ESP32-Chip speichert intern seinen eigenen Schlüssel (wie eine Bankkarten-PIN) und kann kryptografisch signieren, um zu beweisen: „Ich will diese Zahlung wirklich ausführen.“ Der gesamte Zahlungsprozess dauert etwa 2–4 Sekunden: Das Gerät erkennt den Bedarf an einem kostenpflichtigen Service, liest Preis und Empfängeradresse aus, signiert die Transaktion intern, reicht sie über einen Facilitator (vergleichbar mit einem Zahlungskanal) ins Blockchain-Netzwerk ein und erhält schließlich den Service. Wichtig: Der private Wallet-Schlüssel verlässt nie den Chip, was die Sicherheit gewährleistet.
Der Code des Projekts wurde bereits erfolgreich auf echter Hardware getestet. Die Entwickler haben eine detaillierte Installationsanleitung bereitgestellt, sodass jeder für wenige Dutzend Dollar eine eigene Hardware ausprobieren kann. Das eröffnet IoT-Geräten ein völlig neues Geschäftsmodell: Geräte werden zu „elektronischen Lebewesen“, die aktiv an wirtschaftlichen Aktivitäten teilnehmen können.
x402 Shopify Commerce: In 2 Minuten den Taobao-Shop für AI-Kunden öffnen
Während die vorherigen Projekte eher technisch sind, ist x402 Shopify Commerce sehr praxisnah. Das Problem, das gelöst werden soll: Wie können gewöhnliche Online-Shops AI-Kunden bedienen?
Heutige Online-Shops sind für Menschen gemacht: mit Bildern, Warenkorb und Checkout-Button. AI-Programme „verstehen“ das aber nicht. Dieses Projekt installiert einen „AI-Spezialkanal“ für Shops: Der Shop-Betreiber muss nur drei Dinge tun – erstens, die eigene Shopify-Shop-URL und einen Auth-Code einfügen (30 Sekunden); zweitens, auswählen, welche Produkte von AI gekauft werden dürfen (60 Sekunden); drittens, das Monitoring-Panel öffnen, um AI-Bestellungen zu sehen (30 Sekunden). Es ist kein einziger Code nötig.
Nach der Einrichtung können AI-Programme wie Menschen einkaufen. Zum Beispiel erhält der AI-Assistent eines Unternehmens den Auftrag, „100 Kugelschreiber fürs Büro zu bestellen“. Er findet automatisch deinen Shop, durchsucht das Sortiment, wählt die passenden Produkte, berechnet den Gesamtpreis und bezahlt mit USDC. Der gesamte Prozess folgt dem x402-Standard: Die AI sendet eine Kaufanfrage, dein Shop teilt der AI automatisch mit, „bitte X US-Dollar USDC an diese Adresse zahlen“, die AI überweist, der Shop prüft den Zahlungseingang und erstellt automatisch die Bestellung, die wie jede andere Bestellung im Shopify-Backend erscheint – du versendest wie gewohnt.
Das Projekt kombiniert geschickt zwei offene Standards: MCP (Model Context Protocol) ermöglicht es der AI, das Sortiment deines Shops zu „verstehen“, und x402 standardisiert und automatisiert den Zahlungsprozess. Wichtig: Da die Zahlung direkt über die Blockchain erfolgt, fallen keine Kreditkartengebühren an (normalerweise 3–5 %), und das Geld ist in wenigen Sekunden verfügbar.
Für AI-Startups bedeutet das, dass ihre AI-Produkte direkt Ressourcen von Anbietern kaufen können – ohne manuelle Freigabe oder Vorauszahlung. Für Online-Händler eröffnet sich eine völlig neue Kundengruppe: AI-Agenten, die im Auftrag von Unternehmen oder Privatpersonen autonom einkaufen.
Amiko Marketplace: AI einen Kredit-Score geben
Wenn AI-Programme anfangen, selbstständig Dienstleistungen zu kaufen, stellt sich eine Frage: Wie weiß ich, ob diese AI vertrauenswürdig ist? Wird sie nach der Zahlung verschwinden? Wie ist die Servicequalität? Amiko Marketplace löst dieses Problem, indem es auf der Blockchain für jede AI ein „Kreditprofil“ anlegt.
Das System funktioniert clever: Sobald ein AI-Programm die erste Zahlung erhält, erstellt das System automatisch ein Identitätsprofil mit Wallet-Adresse und Basisdaten. Jedes Mal, wenn die AI einen Auftrag abschließt und bezahlt wird, wird ein permanenter Arbeitsnachweis erstellt, der Kunde, Betrag, Transaktions-Hash usw. enthält. Nach der Nutzung kann der Kunde die AI bewerten (1–5 Sterne) und einen Kommentar hinterlassen.
Das Bewertungssystem ist besonders interessant: Es wird nicht einfach der Durchschnitt gebildet, sondern „nach Zahlungsbetrag gewichtet“. Wenn eine AI bei einer 100-Dollar-Transaktion 5 Sterne erhält und bei einer 10-Dollar-Transaktion 3 Sterne, liegt die Gesamtbewertung näher an 5 Sternen, da größere Transaktionen mehr Gewicht haben. Das verhindert Manipulationen – wer mit vielen Kleinsttransaktionen gute Bewertungen erschleichen will, hat hohe Kosten und wenig Effekt.
Ein Beispiel: Du entwickelst einen AI-Übersetzungsdienst, hast anfangs keine Bewertungen. Ein Kunde zahlt 50 Dollar, ist zufrieden und gibt 5 Sterne – dein Profil hat nun die erste gute Bewertung und einen „Gesamtumsatz von 50 Dollar“. Mit mehr Kunden und Bewertungen steigt dein Score, und potenzielle Neukunden sehen, dass du über 100 gute Bewertungen und einen Gesamtumsatz von 10.000 Dollar hast – das erhöht das Vertrauen in deinen Service.
Das System bietet zudem ein „Lazy Registration“-Feature: Neue AI müssen sich nicht vorab registrieren – sobald jemand sie bezahlt, wird automatisch ein Profil angelegt. Das senkt die Einstiegshürde, jede AI kann sofort loslegen und Reputation aufbauen. Alle Arbeitsnachweise, Bewertungen und Scores werden dauerhaft auf der Solana-Blockchain gespeichert, sind für jeden einsehbar und überprüfbar, aber nicht manipulierbar.
MoneyMQ: Zahlungssysteme als Konfigurationsdatei
Das letzte Gewinnerprojekt, MoneyMQ, ist ein Entwickler-Tool mit der Philosophie: „Zahlungssysteme sollten so einfach wie das Schreiben einer Konfigurationsdatei sein.“
In Web2 muss man, um Zahlungen ins eigene Produkt zu integrieren: einen Zahlungsdienstleister-Account anlegen, deren SDK einbinden, Code für alle Zahlungsstatus schreiben, Testumgebungen aufsetzen, Rückerstattungen und Streitfälle abwickeln ... Das kann Wochen oder Monate dauern. MoneyMQ vereinfacht das auf „ein paar Zeilen YAML-Konfiguration auf deinem Laptop“.
Stell dir YAML als Produkt oder Spielregel vor, dann sieht das etwa so aus:
Produktname: Premium API-Zugang
Preis: 0,1 USDC
Abrechnung: Pro Aufruf
Du schreibst diese Regeln lokal, und MoneyMQ startet automatisch eine komplette Zahlungsumgebung – inklusive Produktkatalog, Abrechnungslogik, Testkonten usw. Du kannst den gesamten Zahlungsablauf auf deinem Rechner simulieren: Zahlungsanfrage stellen, x402-Protokoll prüfen, Geldeingang kontrollieren. Wenn alles passt, deployst du mit einem Klick in die Produktion, und alle Einstellungen sind sofort aktiv. MoneyMQ unterstützt nativ x402 und MCP. Das heißt, AI-Programme können nicht nur deinen Service nutzen, sondern auch deine Abrechnungsregeln verstehen und sogar Preisoptimierungen vorschlagen – etwa analysieren, „wie viel mehr Aufrufe bringt eine Preissenkung von 0,1 auf 0,08 USDC?“ und dir eine Anpassung empfehlen.
Das geplante Feature „Embedded Yield“ ist ebenfalls kreativ: Dein Kontoguthaben bleibt nicht ungenutzt, sondern wird automatisch in DeFi-Strategien investiert. Wenn du diesen Monat 1.000 USDC eingenommen hast, verdient dieses Geld bis zur Auszahlung automatisch 4–5 % Jahresrendite. Für Unternehmen mit hohem Cashflow ist das ein attraktiver Zusatzverdienst.
MoneyMQ bietet bereits ein Homebrew-Installationspaket für macOS, Entwickler können es mit einem einzigen Befehl installieren.
Abschließende Worte
Natürlich befinden sich diese Projekte noch in einem frühen Stadium, aber die gezeigten Möglichkeiten sind bereits jetzt faszinierend. Für normale Nutzer mögen diese Technologien noch weit entfernt erscheinen. Aber stell dir vor: Vielleicht kauft dein Smart Home-System bald eigenständig Wetterdienste, um zu entscheiden, ob die Blumen gegossen werden, deine Dashcam verkauft Verkehrsdaten an Kartenanbieter, dein Fitnessarmband bezahlt für die neueste AI-Diagnose ... Wenn AI solche Mikrozahlungen selbstständig abwickeln kann, wird unser digitales Leben vielleicht noch intelligenter und bequemer.
Die Organisatoren teilten mit, dass die Gewinner der Partnerkategorien nächste Woche bekannt gegeben werden.
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