FSB warnt vor Krypto, fordert strengere globale Regulierung

FSB warnt vor Krypto, fordert strengere globale Regulierung

Der Finanzstabilitätsrat (kurz FSB) warnt vor Krypto. Die internationale Organisation wurde im Jahr 2009 von den G20 mit der Absicht gegründet, das globale Finanzsystem zu beaufsichtigen.

In seinem neuesten Bericht kommt der FSB zu dem Schluss, dass Krypto weithin unterreguliert sei und deshalb eine Gefahr für die Stabilität des globalen Finanzsystems darstelle.

“Der Kryptomarkt und seine Regulierung entwickeln sich rasant weiter. (…) Allerdings zeigen sich auch erhebliche Lücken und Unstimmigkeiten, die Risiken für die Finanzstabilität und die Entwicklung eines widerstandsfähigen Krypto-Ökoystems mit sich bringen könnten”, erklärte man.

📢 Our peer review shows progress in regulating #cryptoassets and #stablecoins , but also reveals significant gaps and inconsistencies that could pose risks to financial stability and to the development of a resilient digital asset ecosystem https://t.co/IdgZgErsKF pic.twitter.com/GhwTQcbo2w

— The FSB (@FinStbBoard) October 16, 2025

Es sei wichtig, eine global einheitliche Regulierung durchzusetzen, um zu verhindern, dass internationale Unterschiede ausgenutzt werden können. Zudem kompliziere dieser Zustand eine Beaufsichtigung des Kryptomarktes.

“Um dieses Problem anzugehen, enthält der Bericht acht Empfehlungen, die sich an die Gesetzgebungen richten, während diese ihre Regulierungssysteme entwickeln”, legt man dar.

Auf einer Weltkarte markierte der FSB die Länder der Erde mit ihrem aktuellen Entwicklungsstatus. Einige der Länder haben die geforderte Krypto-Regulierung demnach bereits umgesetzt – etwa die EU , aber auch Nigeria, Japan oder Chile. Im Bereich der Stablecoin-Regulierung bestehe mehr Nachholbedarf – hier erfüllten nur die EU und Japan sämtliche Forderungen.

“Zwar haben die einzelnen Länder und Staaten bemerkenswerte Fortschritte bei der Umsetzung der empfohlenen Krypto-Regulierung erzielt, doch nur wenige haben den Regulierungsrahmen für Stablecoins umgesetzt”, erklärt der FSB.

Insgesamt seien global bisher nur 16 Jurisdiktionen den Forderungen des FSB nachgekommen.

Die internationale Umsetzung des FSB Crypto Frameworks bis August 2025. Nur Länder in Dunkelblau (Stage 5) erfüllen alle Anforderungen des FSB.

Datenschutz im Weg: FSB will die Blockchain überwachen

Aus der Erklärung geht hervor, dass der FSB sich einen regen internationalen Austausch wünscht, durch den Blockchaindaten untereinander verteilt werden. Diese Überwachung der Blockchain soll laut eigenen Aussagen mit der Absicht erfolgen, “systemische Risiken” früh zu erkennen und auszuschalten.

Aktuell stünden diesem Vorhaben etwa Gesetze im Weg, die Nutzern eine Privatsphäre zusichern. Deren Abbau scheint der Finanzstabilitätsrat zu wünschen.

“Teilweise (…) drohen fragmentierte Zuständigkeiten zwischen den nationalen Behörden, unterschiedliche Definitionen von Krypto-Anlagen und rechtliche Hindernisse wie Geheimhaltungs- oder Datenschutzgesetze einen effektiven Informationsaustausch zu behindern”, heißt es in dem Bericht.

“Diese Mängel schränken eine wirksame und umfassende Aufsicht über grenzüberschreitende Krypto-Aktivitäten ein und können koordinierte Reaktionen auf potenzielle systemische Risiken verzögern”, legt man weiter dar.

Diese acht Maßnahmen fordert der Finanzstabilitätsrat

Behördlichen Lesern gibt der FSB acht Tipps mit auf den Weg, die in Zukunft dabei helfen sollen, mehr Krypto-Regulierung durchzusetzen. So sollen Staaten sämtliche Empfehlungen des Finanzstabilitätsrats durch Gesetze zementieren, statt nur einen Teil dessen. Die Zeit dränge bereits, da sich der Kryptomarkt rasch entwickle. Als Grundlage dient das “FSB Crypto Framework”.

Um sein Ziel zu verwirklichen und einen globalen gesetzlichen Standard durchzusetzen, möchte der FSB auch solche Staaten anwerben, die nicht zu seinen Mitgliedern zählen. Weiteren internationalen Organisationen empfiehlt man, diese Standards ebenfalls zu bewerben.

Durch eine strengere Beaufsichtigung von Krypto-Börsen könne man Risiken für die Finanzstabilität am besten ausmerzen. Die Gefahr, die von Stablecoins ausgeht, könne man durch strenge Regelungen der Reserve und des Risikomanagements lindern.

Staaten sollten mehr Daten über den Kryptomarkt sammeln. Krypto-Börsen und Stablecoin-Betreiber stellen dabei besonders nützliche Pforten dar. Ein- und ausgehende Transaktionen sollen aufgespürt und auf ihre Gefahren identifiziert werden. Je nach Lage seien zwischenstaatliche Kooperationen notwendig, um Bedrohungen zu stoppen.