Solana-Mitbegründer setzt Bitcoin eine Frist von 5 Jahren, um quantenbedingte Bedrohungen zu überleben
Der Solana-Mitbegründer Anatoly Yakovenko ist der Ansicht, dass Bitcoin weniger als fünf Jahre Zeit hat, um Quantensicherheit zu erreichen, da Apple und Google bereits proaktive Maßnahmen ergreifen.
Das Sicherheitsmodell von Bitcoin steht erneut im Fokus, da Technologieführer vor Risiken durch Quantencomputer warnen. Solana-Mitbegründer Anatoly Yakovenko erklärte auf dem All-In Summit 2025, dass Bitcoin innerhalb von fünf Jahren auf quantenresistente Kryptografie umstellen müsse, um schwerwiegende Sicherheitsverletzungen zu vermeiden.
Yakovenko wies darauf hin, dass künstliche Intelligenz die Fortschritte im Bereich Quantencomputing beschleunigt. Er argumentierte, dass dies die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffs auf die Kryptografie von Bitcoin bis 2030 auf „50/50“ erhöhe.
Solana-Mitbegründer warnt vor Quantenbedrohungen
Yakovenko verwies auf die Einführung quantensicherer Tools durch Google und Apple als Beweis dafür, dass die Migration bereits begonnen hat.
Er betonte, dass die Auswirkungen unterschiedlich seien. Ingenieure stünden vor jahrelanger harter Arbeit, um Vermögenswerte zu schützen. Die Öffentlichkeit hingegen könnte Vermögenszuwächse in einem Ausmaß erleben, das mit künstlicher Intelligenz vergleichbar ist.
„Für Ingenieure bedeutet es jahrelange Arbeit, aber für alle anderen ist Quantencomputing eine riesige Chance“, sagte Yakovenko.
„Das Tempo der KI ist erstaunlich. Forschungsarbeiten werden in beispielloser Geschwindigkeit umgesetzt“, fügte er hinzu.
Regulierungsbehörden und Technologiekonzerne setzen Zeitpläne
Regulierungsbehörden legen strenge Zeitpläne für die Sicherheit nach Quantencomputern fest. Das National Institute of Standards and Technology hat im August 2024 neue Standards finalisiert, darunter ML-KEM und ML-DSA. Diese gelten nun als globale Benchmarks.
Die National Security Agency veröffentlichte im Mai 2025 ihren CNSA 2.0-Plan, der die vollständige Nutzung von Post-Quantum-Algorithmen bis 2033 vorschreibt. Die Bank for International Settlements forderte Banken auf, kryptografische Agilität zu entwickeln, also die Fähigkeit, Methoden schnell zu wechseln, um systemische Risiken zu vermeiden.
Auch Technologieunternehmen handeln schnell. Microsoft stellte im Februar 2024 seinen Majorana 1-Chip vor, mit dem Ziel, auf eine Million Qubits zu skalieren. IBM kündigte im Juni 2025 an, dass sein „Quantum Starling“-System bis 2029 in New York laufen wird, mit der 20.000-fachen Rechenleistung von heute.
Diese Meilensteine stützen Yakovenkos Behauptung, dass KI, Quantenforschung und Chipdesign schneller als erwartet zusammenwachsen.
Unterdessen beginnen Regierungen zu handeln. El Salvador hat seine Bitcoin-Reserven auf mehrere Adressen verteilt, um das Risiko einer zukünftigen Quantenverletzung zu begrenzen. Dies zeigt, dass politische Entscheidungsträger das Risiko als real betrachten.
Geteilte Community über Zeitrahmen und Bedrohungsniveau
Die Krypto-Community ist uneinig darüber, wie bald Quantenbedrohungen relevant werden. Quantum-AI-Forscher Craig Gidney und David Carvalho von Naoris Protocol warnen, dass Bitcoins Elliptic Curve Digital Signature Algorithm, der den Besitz von Coins sichert, innerhalb von fünf Jahren gebrochen werden könnte.
Charles Edwards, Gründer von Capriole Investments, sagte, dass 2.500 logische Qubits ausreichen könnten, um SHA-256, die Hashfunktion, die Bitcoins Proof-of-Work antreibt, innerhalb des nächsten Jahrzehnts zu knacken.
Andere halten diese Befürchtungen für übertrieben. Blockstream-CEO Adam Back schrieb im April 2025, dass Quantencomputer noch Jahrzehnte davon entfernt seien, eine echte Bedrohung darzustellen.
Auch MicroStrategy-Vorsitzender Michael Saylor äußerte sich in einem CNBC-Interview im Juni 2025 ähnlich. Er argumentierte, dass die meisten Diskussionen über Quantenrisiken Marketing seien und dass Phishing und Social Engineering weitaus größere Gefahren darstellen.
Aktuelle Schlagzeilen verdeutlichen die Spannungen. Am 4. September 2025 nutzte Steve Tippeconnic, ein Absolvent der Arizona State University und IBM Quantum-Enthusiast, IBMs 133-Qubit-Heron-Prozessor, um mit einem Shor-ähnlichen Angriff einen sechsstelligen Elliptic Curve Kryptografie-Schlüssel zu knacken.
Quantum headlines strike again: "Engineer cracks 6-bit crypto key with quantum computer!" But is this the end for Bitcoin's security? Spoiler: No. On Sep 4, 2025, Steve Tippeconnic (an ASU grad and IBM Quantum hobbyist) used IBM's 133-qubit Heron processor (ibm_torino) to…
— Ben Sigman (@bensig) September 15, 2025
Forscher Ben Sigman erklärte in einem X-Thread, dass dies bewiesen habe, dass tiefe Quanten-Schaltkreise auf echter Hardware laufen können, betonte aber auch die Grenzen: Sechs Bits entsprechen nur 64 Möglichkeiten, was klassische Computer sofort lösen können.
Sigman merkte an, dass der Sprung von solchen Spielzeugbeispielen zu Bitcoins 256-Bit-Elliptic-Curve-Signaturen Millionen von fehlerkorrigierten Qubits erfordern würde – ein Maßstab, der mindestens ein Jahrzehnt entfernt sei. Er fügte hinzu, dass die eigentliche Sorge „heute ernten, später entschlüsseln“ sei, wobei verschlüsselte Daten heute gespeichert und in Zukunft entschlüsselt werden könnten, sobald die Hardware fortschrittlicher ist.
Derzeit bleibt Bitcoin sicher, und Upgrades wie Taproot oder post-quantum Signaturschemata wie NISTs Dilithium könnten ohne Hard Forks hinzugefügt werden.
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